Alle paar Monate ändert sich die Jahreszeit. Soweit nichts Neues. Meteorologen bzw. Astronomen haben relativ präzise festgelegt, wann das Wetter wie auszusehen hat. Das kann hilfreich sein, um Ereignisse zu kategorisieren und später von ihnen zu berichten; man denke beispielsweise an den Sommer von 1969. Gut, dass wir nicht in den Tropen leben, denn da gibt es soweit ich weiß nur Dichotomie: Regenzeit oder Trockenzeit, binär also quasi Regen 1 oder Regen 0.
Wo die Meteorologen bereits seit dem ersten Advent Schnee erwarten, wollen die Astronomen sich erst in zwei Wochen auf den Jahreszeitenwechsel einlassen. Wann auch immer ich mich jetzt winterlich fühlen werde, ich freue mich jetzt schon. Ich gehöre zwar auch zu den Menschen, die sich letztes Jahr einen etwas wärmeren Winter und einen etwas kühleren Sommer gewünscht hätten, aber dennoch gibts es unabstreitliche Vorzüge der kommenden Wochen.
So langsam fühlen sich die Menschen winterlich und die weihnachtliche Besinnlichkeit stellt sich ein. Auf einmal erinnern sich alle an christliche Werte wie die Nächstenliebe oder das massenweise Einkaufen von Weihnachtssüßigkeiten, die es bereits seit zwei Monaten im Supermarkt zu kaufen gibt. An dieser Stelle bin ich übrigens auf der Seite der Meteorologen: ab dem ersten Dezember darf man das Zeug essen!
Draußen wird es kälter und man kann endlich seinen Mantel mitsamt neuem Schal anziehen - très chic. Man sucht sich ein schönes Plätzchen, setzt sich auf eine Bank, blickt auf die verschneite Landschaft, trinkt genüsslich einen kleinen Schluck Whisky und pafft verträumt eine Pfeife, aus der die milchig weißen Rauchwölkchen aufsteigen und in die Ferne ziehen. Da die meisten Autofahrer - sobald sie eine Schneeflocke erblicken - aus Angst direkt 50 km/h langsamer fahren als gewöhnlich, ist es angenehm ruhig um einen herum. Der Winter lässt die Welt weniger hektisch wirken, gibt Anlass für Gemütlichkeit, Anlass, wieder mehr Blogeinträge zu schreiben. Diejenigen, die gerade gestresst auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken sind oder sich mit -vorbereitungen rumschlagen müssen, mögen mir hier widersprechen, aber ich finde, dass keine Jahreszeit so viel Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt, wie der Winter. Dazu noch etwas klassische Musik (, von der ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass ich sie mögen kann) - très agréable.
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