Dienstag, 1. Dezember 2015

Syrien-Einsatz der Bundeswehr

Jetzt geht's also nach Syrien. Toll! Der Einsatz ist auf ein Jahr begrenzt. Aus unseren Erfahrungen wissen wir zum Glück, dass er erfolgreich sein und auf keinen Fall länger dauern wird. Über 100 Millionen Euro und ein paar Menschenleben investieren wir. Mit unserem guten Freund Assad verbünden wir uns (aus Legitimitätsgründen), um den IS, der auf magische Art und Weise gefährlich geworden ist, zu bekämpfen. Natürlich alles nur zur Verteidigung Deutschlands, sonst würden wir ja gegen internationales Recht verstoßen. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, Solidarität zu zeigen, bin ich lieber unsolidarisch. Wann sind nochmal Wahlen?

Montag, 16. November 2015

Ein Tag wie jeder andere

Aus gegebenem Anlass möchte ich hier noch etwas als Zusatz zu meinem letzten Eintrag schreiben, in dem ich behauptet habe, der Islam sei ungefährlich (was er immer noch ist):

In Frankreich richten ein paar Islamisten über 100 Franzosen hin. Sie wählen keinen Politiker oder bedeutende Monumente, sondern Orte des öffentlichen Lebens. Die Ziele sind keine Symbole, sondern Werte wie Freiheit und Offenheit. Der Verlust so vieler Menschenleben lädt ein zu trauern, zu gedenken und empathisch zu sein. Er lädt ein, sich mit Wertverwandten zu solidarisieren. Genau das passiert auch.
Was allerdings außerdem passiert, ist, dass Frankreichs Präsident und andere mächtige Menschen weit über die Solidarisierung hinausgehen. Die Rhetorik erinnert zuweilen an Kriegszeiten und wirkt hilflos. Harte Worte, erbarmungslose Konsequenzen, gegen Terror kämpfen, Täter der "Gerechtigkeit zuführen", "Feinde auslöschen" sind nur ein Auszug an Formulierungen der letzten Tage. Frankreich, das ohnehin schon eins der militärisch aktivsten Länder an der Seite der USA ist, hat schon neue Ziele bombardiert. Der Einsatz sei lange geplant gewesen, heißt es. Anscheinend haben die Länder nicht viel aus der Geschichte gelernt. Ranga Yogeshwar hat es schön formuliert: "Wer Waffen exportiert, der erntet Flüchtlinge und wer Bomben wirft, sät Hass und Gegenwehr." Eines der Ziele des islamistischen Terror ist es, die der Demokratie inhärente Verwundbarkeit offen zu legen und so Ängste zu schüren. Reagiert man auf diese Ängste indem man sich unüberlegt reaktionär gewalttätig verhält, endet das Leid nicht. Natürlich herrscht neben der gegenwärtigen Trauer auch viel Wut, die es den Menschen erschwert, besonnen zu handeln, doch wenn die Länder jetzt mit Hass und Verschlossenheit reagieren, liefert man Terror bzw. weiteren Extremismus den besten Nährboden. Gewalt wird immer nur weitere Gewalt fördern.
Was also tun? Einfach weitermachen als wäre nichts geschehen scheint pietätlos, sich einschüchtern lassen sollte sich aber auch niemand, um eben nicht die eigenen Werte zu opfern. Der gegenwärtige französische Kurs beginnt mit drei Monaten Ausnahmezustand, die dem Staat mehr und dem Bürger weniger Rechte und Freiheiten geben. Totale Überwachung und geschlossene Grenzen werden nicht vor Terror schützen. Werte wie Offenheit, Vernunft, Freundlichkeit, Gleichheit aller vor dem Recht, die "DNA der Zivilgesellschaft", wie Sonia Mikich sie nennt, dürfen keiner Wertegesellschaft verloren gehen! Sie fordert, dass "wir das letzte Wort haben, nicht den letzten Schuss feuern." In dem Zusammenhang fällt mir auch ein Zitat von Nelson Mandela ein: "Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern."
Denn es ist nicht alles dummer Zufall und die Schuld irgendwelcher zurückgebliebenen Verrückten, dass es islamistischen Terror gibt und dieser auch uns trifft. Zu der Entstehung der IS empfehle ich dieses Video der sowieso sehr sehenswerten Anstalt (ZDF):
Die Anstalt, ZDF, 23.09.2014

Flüchtlinge sind übrigens nicht plötzlich gefährlich geworden. Die fliehen, um genau zu sein, sogar vor den gleichen Leuten (neben diktatorischen Regimen). Aber das ist wieder ein anderes Thema...

Sonntag, 11. Oktober 2015

Der böse Islam

Nach einer Diskussion über die "Bedrohung" durch den Islam, in der der Wunsch aufkam, eine übersichtliche Zusammenfassung der Thematik zu haben, habe ich mich dazu entschlossen, eine eben solche zu verfassen. Ich bin kein Sozialwissenschaftler und dieser Blog erhebt keinen akademischen Anspruch. Der Beitrag ist also bestenfalls ein Einstieg in die Thematik:


Islam vs. Islamismus
Der Islam als Weltreligion und Islamismus als Konzept sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt über 1,5 Milliarden Muslime auf der Welt (zum Vergleich: das Christentum zählt circa 2,2 Milliarden Anhänger). Wie viele Muslime davon wirklich islamistisch zu nennen sind, hängt von der Definition des Wortes ab. Geht man davon aus, dass der Islamismus den Islam als absolute Lebensregel und Gott anstelle des Volkes als oberste Legitimationsbasis sieht, sich gegen einen demokratischen Staat stellt und Gewaltbereitschaft unterstützt (Definition angelehnt an Pfahl-Traughber, Bundeszentrale für politische Bildung), so sind  ~7% der Muslime radikale Islamisten (Mogahed).Die übrigen 93% der Muslime lehnen Gewalt und Attentate also ab, akzeptieren Andersgläubige und fordern nicht aus einer Ideologie heraus die Weltherrschaft des Islam.
Ein Buch wie der Koran wird von Menschen mit verschiedenen Interessen interpretiert. Deswegen ist es möglich, dass sich die aus dem Buch gelesenen Aussagen derartig widersprechen können: auf der einen Seite Friedfertigkeit und Liebe, auf der anderen Gewalt und Hass. Auch in der Bibel lassen dich derartige "Widersprüche" finden, die einzig von der Auslegung der geschriebenen Worte abhängig ist. Das Problem entsteht nicht durch den Islam oder das Christentum, sondern dadurch, dass es zahlreiche Faktoren gibt, die Radikalisierung begünstigen.

Islamismus in Europa
Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich vom Islam bedroht. Die Gründe dafür sind vielseitig. Einen Anteil daran hat die mediale Berichterstattung und nicht zuletzt auch der Einfluss der USA, die von einer Verteufelung des Islam insofern profitieren, als dass es ihre Interessen stützt und Mittel ein Stück "legitimiert". Hinzu kommen Bürger, die sich nicht selbst informieren bzw. Informationen unreflektiert aufnehmen und zusätzlich möglicherweise kognitiven Verzerrungen zum Opfer fallen. Außerdem spielen auch Faktoren, die eine generell rechte Einstellung fördern, eine Rolle. So ist die Angst vor Muslimen in Deutschland dort am größten, wo am wenigsten von ihnen leben (Sachsen 70%, NRW 45%, mehr spannende Zahlen von der Bertelsmann Stiftung).
Tatsächlich gab es europaweit 2014 insgesamt 199 terroristische Anschläge, die entweder gescheitert sind, vereitelt wurden oder erfolgreich durchgeführt wurden (Interpol). Davon waren zwei religiös motiviert, einer forderte vier Tote (Belgien), keiner davon fand in Deutschland statt. Die überwältigende Mehrheit von Anschlägen, die einer klaren Ideologie zuzuschreiben sind, geht auf das Konto von Separatisten und Linksradikalen. Der Verfassungsschutz vermutet, dass 0,05% der deutschen Bevölkerung einer radikalen islamistischen Gruppe angehören. Und 57% der Deutschen haben Angst vor dem Islam.

Warum der Islam?
Jetzt könnte man sich ja fragen, wieso vom Islam weltweit mehr "Gewalt" ausgeht als bspw. vom Christentum oder Buddhismus. Es ist unbestritten, dass die meisten Terroranschläge auf der Welt von islamistischen Gruppen ausgeübt werden (und auch fast ausschließlich Muslime treffen, Global Peace Index). Die meisten Opfer sind im Irak, in Pakistan, Syrien, Nigeria und Afghanistan zu verzeichnen. Wie kann es sein, dass eine Religion, die Frieden und Liebe lehrt, zu so zahlreichen Bluttaten missbraucht wird?
Die Antwort auf diese Frage habe ich oben schon teilweise gegeben. Aber warum gibt es überhaupt so ein Potenzial, so eine große Gruppe, die sich zu Gewalt und Hass hinreißen lassen? Dahinter stecken historische, soziale und ökonomische Gründe. Zum einen blicken die meisten islamischen Länder auf eine ganz andere Geschichte als bspw. Deutschland.
Es gibt dort autoritäre Regime, mit denen mangelnde soziale Versorgung einhergeht. Die existieren ohne Frage schon lange in den betroffenen Ländern. Eben die konnten aber auch nie zu einer deutlichen Besserung der sozialen Lage beitragen. Der Westen und der Osten waren in der Zeit mehr damit beschäftigt, ihren Blockkonflikt auf die Gebiete zu verlagern, als sie zu unterstützen.
Durch die Industrialisierung und die Vernachlässigung der Landwirtschaft kam es zu sozialen Entwurzelung, die Arbeitslosigkeit - besonders Jugendlicher nahm - zu. Die Islamisten erhielten Zulauf in einer Atmosphäre wachsender Erwartungen, armseliger Ergebnisse und enttäuschter Hoffnungen (Winter).
Die deutsche Asylgesetzgebung und ihre Unterstützung für die US-Kriege im Nahen Osten boten ebenso Futter für die Radikalisierung der Gesinnungen. Hinzu kam die aggressive Außenpolitik der westlichen Staaten, vor allem Amerikas, welches unter scheinheiliger Rechtfertigung Krieg begann um wirtschaftliche Interessen (Gewinnung von Öl) durchzusetzen. Der Islamismus kann also auch als Gegenreaktion zu an Imperialismus erinnernde Handlungen gesehen werden.

Fazit
Die Gewalt und das Terrorpotenzial, das von islamistischen Gruppen ausgeht, betrifft Europa und besonders Deutschland kaum. In der Welt spielt der islamistische Terror eine große Rolle. Sein Ursprung liegt jedoch nicht im Islam, sondern in der Geschichte und daraus resultierenden Lebenssituation vieler Muslime.

Falls ihr zufälligerweise jemanden kennt, bei dem ihr euch Sorgen macht, er könnte ein Radikaler sein, bietet der Verfassungsschutz eine Beratungshotline.

Montag, 8. Juni 2015

AGB - Allgemeine Gesetzbedingungen

Ich bin gerade auf die Seite Terms of Service; Didn't Read aufmerksam geworden. Sie soll dem Bürger ein Stück Mündigkeit zurückbringen, indem sie die AGB zahlreicher Unternehmen kürzt und zusammenfasst. Eine nette Idee. Es ist lustig, zu sehen, was einige Unternehmen da so mit Unterstützung von Juristen verfasst haben. Zum Glück müssen sich auch AGB an die geltenden Gesetze des Landes halten, weswegen viele Passagen getrost ignoriert werden können. Durch einen Klick auf einen Knopf nach seitenlanger chiffrierter Juristensprache kann man nicht von seinen Rechten beraubt werden. *klick* Ich stimme zu.

Freitag, 22. Mai 2015

Bahnstreik

In der 13. Folge des Gin and Tonic Podcasts, den ich gemeinsam mit meinem Freund Mo mehr oder wenige regelmäßig aufnehme, kamen mir Ideen für zwei Blogposts; dies ist der erste davon:

Worum geht es (grob)?
Das Zugpersonal der Deutschen Bahn ist in Gesellschaften organisiert, namentlich der GDL (~20000 Mitglieder) und der EVG (~10000 Mitglieder). Beide besitzen unterschiedliche Tarifverträge und können dementsprechend unterschiedlich verhandeln. Dass das so sein darf, ist grundgesetzlich geregelt. Die Bahn fordert allerdings, dass die GDL auf ihr Recht, die Mehrheit ihrer Mitglieder (nämlich alle, die keine Lokführer sind) zu vertreten, verzichtet, bevor sie sich auf Verhandlungen einlässt. Klingt abstrus, ist aber so.

Die GDL, die Schweine!
In der medialen Berichterstattung scheint diese Abstrusität allerdings nicht wahrgenommen zu werden. Jedenfalls springt man hier fast ausschließlich auf das Hass-Pferd und bezichtigt die GDL dreister oder gar unrechtmäßiger  Forderungen. Es ist schon echt überheblich, auf ein Grundrecht zu bestehen! Die Politik springt gleich noch mit auf und zweifelt den Sinn des Streikrechts (ebenfalls grundgesetzlich gesichert) an und erwägt sogar ein Gesetz zur Tarifeinheitspflicht (was dann vorschreiben würde, dass es in einem Betrieb nur einen Tarifvertrag geben dürfe, was - wie schon gesagt - grundgesetzwidrig wäre). Alexander Dobrindt habe kein Verständnis für den Streik - das passt zu ihm, er scheint generell nicht viel zu verstehen. Selbst die SPD, die erneut bestätigt, vergessen zu haben, wo sie herkommt, ist gegen weiteres Streiken. Auf 1live (Radiosender in NRW und dem World Wide Web) läuft die Meinungsmache weniger politisch und gleichermaßen inhaltslos. Der Streik belastet viele Menschen in ihrem Alltag, deswegen sei er schlecht und unrecht. Der Weg des Nichtnachdenkens ist eben der einfachere.

Was für Grundgesetz? Und was ist mit der EVG?
Darüber, wieso das Grundgesetz sinnvoll ist, möchte ich gar nicht anfangen, zu diskutieren. Manchmal können Gesetze eben unangenehm sein, sogar für einen großen Teil der Bevölkerung. Das macht sie nicht falsch.
Bleibt die Frage, was passiert, wenn die GDL und die Bahn eine Einigung erzielen können. Denn dann sind die Verträge nicht fertig, sondern die Verhandlungen über die Verträge beginnen. In denen steckt die EVG bereits seit einem knappen Jahr. Wenn die sich zum Streik entscheidet, könnte das übrigens trotz der deutlich geringeren Mitgliederzahl sehr unangenehm werden, weil viele ihrer Mitarbeiter in den Stellwerken arbeiten.
Beachtlich ist schon jetzt das Durchhaltevermögen der GDL, immerhin muss sie ihren Mitgliedern jeden Streiktag bezahlen. Sie kämpft gegen Die Bahn, die man vielleicht doch nicht hätte privatisieren sollen, gegen die Politik, die teils überraschende Sichtweisen vertritt und gegen das Volk, das doch einfach nur fahrende Züge haben will. Schade, dass das die Hürden sind, wenn man sein Recht einfordern will.

Anm. d. Red.: Eine etwas fachlichere Zusammenfassung findet sich hier.

Freitag, 13. Dezember 2013

My biggest moments 2013 (according to Facebook)

Im Fernsehn laufen schon seit November Jahresrückblicke, da wird es für mich auch langsam Zeit, zu reflektieren. Weil ich dafür alleine natürlich viel zu dumm bin, lasse ich mir von dem Social Network unseres Vertrauens helfen: Facebook fasst mir mein Jahr in den 20 bedeutendsten Momenten zusammen:
  1. Ich war vortrinken.
  2. Ich war Schlittenfahren und habe danach Yogi-Tee getrunken.
  3. Ich wurde gleichzeitig von zwei Frauen auf die Wange geküsst.
  4. Ich war auf dem Weg zur Arbeit und die Sonne schien.
  5. Ich habe morgens die Serie Californication geguckt.
  6. Ich war auf der Halde.
  7. Ich habe matten grünen Nagellack getragen.
  8. Ich war in Berlin.
  9. Ich habe angekündigt, zum Hurricane Festival zu fahren.
  10. Ich war auf dem Hurricane Festival.
  11. In einem Borkener Gymnasium sind sechs SchülerInnen kollabiert beim Ausmalen von Zeichnungen von Geschlechtsteilen. Ach ja, und es regnet.
  12. Ich habe Beachvolleyball gespielt und danach ein Bier getrunken.
  13. Ich hörte, feierte, war begeistert von und masturbierte wild zu Taylor Swifts Trouble.
  14. Ich war mit Freunden in Düsseldorf trinken, tarnte dies jedoch gekonnt als chilligen DVD Abend.
  15. Ich saß nachts auf der Straße und beklagte die Ungenauigkeit des deutschen Wetterdienstes.
  16. Mir wurde zum Geburtstag gratuliert.
  17. Ich forderte Menschen auf, wählen zu gehen.
  18. Ich hatte Angst, weil mir Arbeit Spaß machte.
  19. Ich thematisierte ironisch die Unterschiede zwischen Duisburg und Düsseldorf anhand einer Begegnung.
  20. Ich lehnte kostenlose Sahne auf einem alkoholischen Getränk mit After Eight Geschmack ab.
Ein Jahr voller Höhepunkte, emotionaler Zerrissenheit, vieler lehrreicher Erfahrungen und neuer Bekanntschaften und Freunden - genau so, wie es Facebook beschreibt. Ich bin froh, dass es mich so gut kennt und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit 2014!

Sonntag, 8. Dezember 2013

Die vierte Jahreszeit

Alle paar Monate ändert sich die Jahreszeit. Soweit nichts Neues. Meteorologen bzw. Astronomen haben relativ präzise festgelegt, wann das Wetter wie auszusehen hat. Das kann hilfreich sein, um Ereignisse zu kategorisieren und später von ihnen zu berichten; man denke beispielsweise an den Sommer von 1969. Gut, dass wir nicht in den Tropen leben, denn da gibt es soweit ich weiß nur Dichotomie: Regenzeit oder Trockenzeit, binär also quasi Regen 1 oder Regen 0.
Wo die Meteorologen bereits seit dem ersten Advent Schnee erwarten, wollen die Astronomen sich erst in zwei Wochen auf den Jahreszeitenwechsel einlassen. Wann auch immer ich mich jetzt winterlich fühlen werde, ich freue mich jetzt schon. Ich gehöre zwar auch zu den Menschen, die sich letztes Jahr einen etwas wärmeren Winter und einen etwas kühleren Sommer gewünscht hätten, aber dennoch gibts es unabstreitliche Vorzüge der kommenden Wochen.
So langsam fühlen sich die Menschen winterlich und die weihnachtliche Besinnlichkeit stellt sich ein. Auf einmal erinnern sich alle an christliche Werte wie die Nächstenliebe oder das massenweise Einkaufen von Weihnachtssüßigkeiten, die es bereits seit zwei Monaten im Supermarkt zu kaufen gibt. An dieser Stelle bin ich übrigens auf der Seite der Meteorologen: ab dem ersten Dezember darf man das Zeug essen!
Draußen wird es kälter und man kann endlich seinen Mantel mitsamt neuem Schal anziehen - très chic. Man sucht sich ein schönes Plätzchen, setzt sich auf eine Bank, blickt auf die verschneite Landschaft, trinkt genüsslich einen kleinen Schluck Whisky und pafft verträumt eine Pfeife, aus der die milchig weißen Rauchwölkchen aufsteigen und in die Ferne ziehen. Da die meisten Autofahrer - sobald sie eine Schneeflocke erblicken - aus Angst direkt 50 km/h langsamer fahren als gewöhnlich, ist es angenehm ruhig um einen herum. Der Winter lässt die Welt weniger hektisch wirken, gibt Anlass für Gemütlichkeit, Anlass, wieder mehr Blogeinträge zu schreiben. Diejenigen, die gerade gestresst auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken sind oder sich mit -vorbereitungen rumschlagen müssen, mögen mir hier widersprechen, aber ich finde, dass keine Jahreszeit so viel Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt, wie der Winter. Dazu noch etwas klassische Musik (, von der ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass ich sie mögen kann) - très agréable.