Donnerstag, 31. Januar 2013

Krankenpflege

Le Till
immernoch krank du armes bubu?

Le Moi
yes
aber seit gestern mittag auf antibiotikum
so n 3 tages ding
dürfte also zum WE fit sein

Le Till
hoffen wirs
sonst musste gepflegt werden
wenn du traurig oder einsam bist-> whatsappe nur eine Nachricht und ich werde dich erheitern
natürlich nicht so sehr wie es wahrscheinlich dein rieke die ganze Zeit schon tut, aber ein wenig vielleicht
und ein wenig "anders" vielleicht auch

Le Moi
so sweet
von dir nehme ich pflegeangebote in krankenschwesteroutfit natürlich ebenfall jederzeit an

Le Till
das ist, wie ich rolle!
yeaaha inkl pumps
schön paar wochen nirgendwo rasiert
mini-röcken
*chen
und wenn ich mich bücke, um dir Tee einzugießen, baumeln meine haarigen Eier unter dem Röckchen hervor
hell yeah
währenddessen schieße ich läser aus meinen nippeln
dann zieh ich mir die gopro auf. und steig auf dein Rad
nach 10 minuten schaltest du interessiert die live übertragung auf deinen laptop an
ich bin bereits bis zur Diesterwegschule gestratzt
du siehst, wie ich das Fahrrad hinschmeiße und haltlos und mit lautem, haarigem (?) schnaufen auf den Schulhof zurenne, auf dem sich gerade eine Gruppe herumtollender und nichtsahnender Diesterwegler über die rosarote Pausenzeit freut
im Kreis stehen sie, wie die Kamillenblütenformation der Pottwale, halten ihre Smartphones in ihre Mitte, und fragen sich, wieso Hafti noch nicht auf Platz 1 in den deutschen Singlecharts ist
als plötzlich ein dumpfes knacken ertönt
*TWACK*
liveschaltung Stock: so hatte er sich das kranksein nicht vorgestellt
Stock muss so sehr lachen, dass ihm seine Brust schmerzt. "Aua, ist das gut!", jauchzt stock
während er das linke auge weinend zukneift um die lachtränen aus seiner Sicht zu schwemmen, verfolgt er mit großem Interesse der Szenerie
Indes an der Diesterwegschule:
Der helle Aufprall eines Smartphone-Displays, bei dem gerade offensichtlich das Display auf dem Betonboden des schulhofes zerbrochen ist, lässt die Köpfe der pausierenden Meute zu sich drehen
was Stock über die GoPro Helmkamera sieht, ist nicht weniger erheiternd: das dumpfe Knacken nämlich, dass kam, wie nun zu sehen ist, eindeutig von dem Aufprall eines recht großen rechten Knies auf das Jochbein des 14-jährigen Justin-Michelangelo
Sein Gesicht verformt sich in luftiger Leichtigkeit, als grübe jemand seine spielende Faust in einen klumpen Ton
doch damit nicht genug
denn das auftaktende *TWACK* war nur ein Vorbote, auf das folgende Orchester, welches durch seine bizarr anmutende rhytmik an japanische Taiko-Trommler erinnert
Ellbogen der leicht bekleideten, aber ulkigerweise männlichen Krankenschwester treffen auf Nasenbeine, bringen Augenhöhlen zum bersten, ergötzen sich an knackenden Brustbeinen
ja, diese 14-jährigen Brustbeinchen brechen mit solcher unbefangenheit, als breche man eine Rippe aus einem halben Hähnchen
währenddessen untermalen dumpfere Basstöne die Komposition
die behaarten Beine tanzen sich mit Stopkicks auf den jungen Poserbäuchlein aus
ein Hungersixpack ist eben kein trainierter Sixpack
nackte Haut wirbelt umher, dazwischen freischwingende Klöten und ein uninteressiert daherbaumelnder Penis, den der viel zu kurze Rock ohne Unterwäsche bereitwillig freigibt
die heransausenden Sirenen deuten das Ende des walkürischen Ritts an
den Satz beendet die Krankenschwester des Verderbens in einem lauten, undefinierten Geräusch. Der bückenden Helmkamerafolgend findet sich die Quelle in einem unter den Füßen der Berserkerin zerstampften Kopfes
nun aber schleunigst zurück. Das eng spannende weiße Krankenschwester-Uniförmchen ist allseitig mit Blut verziert.
Deren Träger ist aber bereits aufgesprungen, um sich zurück zu dem kranken zu begeben, denn so eine Krankenschwester ist ja, neben der Tatsache, dass sie krank im Kopf ist, auch schwester
leise verhallen im Hintergrund die Sirenen, schmiegen sich polzeilich mit denen der Rettungswagen aneinander. Ein Meisterwerk in seinen Ausläufern
Stock krümmt sich noch lachend in seinen Schmerzen
er hat sich im Lachen erbrochen und in sein Bett gepinkelt
aber er muss zugeben, dass es sehr erleichternd war
Just in dem Moment springt seine Zimmertür wieder auf
Till die Krankenschwester steht dort, in Schweiß dampfend, ein breites Grinsen säumt sein von trockenem, dunkelrotem Blut besprenkeltes Gesicht
"Na, was sagst du Stock? Es wird dir gleich besser gehen, das versprach ich dir doch". Immernoch schnaufend setzt Till sich ans Bett und still in sich hineinkichernd kommen beide zur Ruhe und schlafen ein.

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