Samstag, 20. April 2013

How to...destroy a human being with words

Step 1: Erfragen, ob zu zerstörende Person anwesend ist.
Step 2: Nachdem man sich von der Anwesenheit der zu zerstörenden Person überzeugt hat, erkundigt man sich bei selbiger, wo sich die Grenzen ihres Verständnisses befinden.
Step 3: Weise die Person darauf hin, dass es auch eine friedliche Art und Weise gibt, die Dinge zu regeln. Dies muss immer die komplette Unterwerfung der Person und ihre Anpassung an die eigenen Pläne zur Folge haben.
Step 4: Bei mangelnder Kooperation, mit dem Anzünden drohen. Der zu zerstörenden Person muss klar werden, dass dies mit einem Autoreifen geschehen soll.
Step 5: Den obligatorischen Rausschmiss verkünden.
Step 6: Nocheinmal auf die Möglichkeit völliger Unterwerfung hinweisen um eine Rekapitulation seitens der zu zerstörenden Person zu ermöglichen.
Step 7: Internetmeme posten, das die absolute Richtigkeit der eigenen Aussage zeitlos darstellt.
Step 8: Kompletter Kontaktabbruch um der eigenen Aussage noch einmal Gewicht zu verleihen und die Ausmaße der Zerstörung zu potenzieren.
Step 9: Fap.
Step 10: Profit!

This concludes our tutorial. Thank you for your attention. Good luck destroying people!

Samstag, 13. April 2013

Gefangenenschaftsmandat (by Sven)

Gefangenschaftsmandat – So übergehe all euer Besitz in den Meinigen

So übergehe all euer Besitz in den Meinigen
Der Entriegeler zu eurem Schloss
Die Konkubine die Ihr begehret 
Den Klepper den Ihr reitet

So übergehe all euer Besitz in den Meinigen
und richte euren Frater 
Eure Meinung ist gewiss
Das Leben ist nicht rechtens

Des Speeres Spitze unverzüglich in dein Haupt
Gefangenschaft zum Mandat ist des Oberhauptes der nicht rechtschaffenen Höfe.
Welcher Wahnwitz beschäftigt euch, Mann?
Dies ist der Fluss des Minnesangs, Mann!
Heget Ihr einen Groll, Schelm?
So kommet herbei
Gefangenschaftsmandat Art und Weise, 83 Dutzend Gramm Ellen
Osmanischer Landstreicher marschieret ein, 
Wackenbeladung. Katapult Aktionen! 
Ich begehe den sündigen Akt mit dem Magistrat und all Eurer Gemeinwesensordner, 
du Sohn einer Dirne, 
spricht der Meinige zum Torwächter. 
So kommet zur Besinnung, 
sonst werdet Ihr rücklings verdrescht! 
Landfürst Mandat kehrt wieder ein 

Und er koitiert mit euren Gemäuern, 
handelt das Arzneimittel tumber Tore bei Dunkelheit. 
Ich habe etwas feilzubieten, 
strecke die Arznei mit H(exenkraut)
und steigere deine Begierden. 
So koitiere mit dir selbst du nichtsnutziger Schalk einer Dirne, 
just steige der Obolus hoch, 
Ihr konsumieret Südostasiens-H und es dünkt euch, es sei reinliches Pharmazeutikum. 
Kaiserfalz O.F. 
Gefangenschaft erobert die Liste der Vortrefflichen, 
Osmanisches Landstreichertum

So übergehe all euer Besitz in den Meinigen
Der Entriegeler zu eurem Schloss
Die Konkubine die Ihr begehret 
Den Klepper den Ihr reitet
So übergehe all euer Besitz in den Meinigen
und richte euren Frater 
Eure Meinung ist gewiss
Das Leben ist nicht rechtens.

Sonntag, 7. April 2013

Die Halde

Ich setze mich in's Auto und fahre los. In zwei Minuten bin ich da. Ich steige die Himmelstreppe hoch.

Auf meinem Weg nach oben laufe ich an einer Familie vorbei. Es ist Wetter wie dieses, das verkündet, dass irgendwo doch noch ein Frühling und vielleicht gar ein Sommer wartet und gleichsam die Menschen anzieht. Als es die Treppe noch nicht gab, war man immer alleine oben - höchstens die besten Freunde waren um einen gescharrt. Ein Kind der Familie zählt die Stufen. Ich vermute, dass ihm bei 40 die Lust vergehen wird. Süß ist es trotzdem.

Auf dem Weg stehen Leute zwischen den Treppensegmenten und verschnaufen. 103 Höhenmeter wollen erstnal erklommen sein. Oben angekommen flieht zu meiner linken ein Ginger-Kind lautstark vor einer Biene. Merkwürdig, ich dachte immer, Bienen stechen nur Menschen mit Seelen. Zu meiner rechten stehen ein älterer Mann und eine sicher zehn Jahre jüngere Frau in der Sonne. Er macht Fotos von ihr. Sie wirken sehr vertraut, vermutlich hat die Liebe über den Altersunterschied gesiegt.

Ein paar Menschen lassen Drachen steigen oder starten mit Fallschirmen zum Flug zum Fuße der Halde. Irgendwie beruhigend, diese lautlose Bewegung in der Luft. Am Boden steht immer jemand und blickt erwartungsvoll oder bewundernd in die Höhe. Es ist doch jeder ein Träumer.

Ich suche mir einen schönen Platz in der Sonne und setze mich mit meinem Buch auf den warmen Stein. Unweit von mir vergnügt sich eine Gruppe junger Türken. Mir schallen überraschend leise Balkan-Beats entgegen, ich höre eine fremde Sprache und schnappe ein paar Beleidigungen und Angebereien auf. Bei ihnen ist der Umgang untereinander immer so. Sie zünden ein kleines Feuer an und fragen jeden, der vorbeikommt, nach Taschentüchern.

Immer mal wieder kommt ein vorwiegend älteres Pärchen zu meinem Ort. Sie blicken einige Sekunden in die Ferne und drehen wieder um. Heute ist die Sicht fast so klar wie gestern. Nur Richtung Osten hängt die Dunstglocke über dem Ruhrgebiet. Irgendwo dort liegt vermutlich meine zukünftige Heimat. Und meine Zukunft. Ich vergesse das Lesen und komme in's Träumen. Irgendwie verstehe ich alles. Doch ist mein Kopf voller Paradoxen, ein Wirrwarr aus Gedanken, die alle für den Bruchteil einer Sekunde Sinn ergeben und sich ständig verändern. So ist das, wenn man sich Gedanken macht. Ich sitze schon lange nicht mehr alleine hier, obwohl man neben mir keinen Menschen sieht.

Ein kleines Mädchen kommt mit seinem Hund. Ich weiß nicht, wie oft ich den Namen "Kira" in den kommenden 30 Minuten höre. Wäre ich ein alter verbitterter Mann, würde ich mich wohl an ihr stören. Süß ist es trotzdem.

Eine Schülerin der Oberstufe taucht mit ihrem Opa auf. Sie setzen sich neben mich. Mir fallen tausend Geschichten ein, traurige wie frögliche. Die beiden blicken verträumt gen Horizont. Sie hat einen Fotoapparat dabei. Sie reden über ihr Hobby. Zwischendurch macht er eine Anmerkung über die Deutschtürken: "Man möchte glauben, das sei eine Karikatur, aber die sind ja wirklich so." Ich stimme hörbar in ihr Lachen ein, wir werfen uns kurz sympathisierende Blicke zu, ich träume lächelnd weiter.

Ich bin frei und inspiriert. Ich denke Dinge, die keiner denkt. Ich weiß, was ich will. Meine Halden-Katharsis ist beendet und ich mache mich wieder auf den Weg nach unten. Beim Abstieg fällt mir ein, dass auf dem Hinweg ein Auto über rot gefahren ist und mich fast erwischt hätte.